Sonntag, 11. Mai 2014

Die Rose von Darjeeling - Sylvia Lott



Kurzbeschreibung, der Website der Autorin entnommen:
Darjeeling, 1930: Die junge Engländerin Kathryn Whitewater wächst auf der Teeplantage ihres Vaters auf. Eines Tages machen zwei deutsche Reisende bei ihnen Halt: der attraktive Teehändler Gustav ter Fehn und sein bester Freund Carl Jonas, der auf der Suche nach einer neuen Rhododendronart ist.
Kathryn folgt den jungen Männern gegen alle Widerstände auf ihre gefährliche Expedition durch den Himalaya in das noch unerschlossene legendäre Königreich Sikkim. Dabei eröffnet sich ihr eine Welt voller Abenteuer und ungeahnter Gefühle ... Beide Männer verlieben sich in sie – und sie entdeckt, wem ihr Herz gehört.
Inmitten der überwältigenden Natur wird Kathryn vor eine Entscheidung gestellt, die ihr Leben für immer verändert – und deren Folgen noch Jahrzehnte später das Schicksal einer jungen Rhododendronzüchterin im norddeutschen Ammerland bestimmen...

Meine Meinung:
Die Kurzbeschreibung verrät gerade genug, um Lust auf das Buch zu machen. Ich habe sie von der Website der Autorin übernommen, denn besser kann man die Handlung nicht zusammenfassen, und ich will gar nicht mehr verraten, um das Geheimnisvolle und die Spannung zu wahren.
Neben der Handlung, die zum Teil an traumhaften Orten spielt und in der es weitgehend um tiefe Gefühle geht, präsentiert der Roman noch viel mehr. Man begleitet die Protagonisten in abenteuerliche Gefilde und kommt beim Lesen der fantastischen Landschaftsschilderungen ins Träumen. Während der Expedition durch Sikkim, wo Carl auf der Suche nach Wildarten von Rhododendren ist, die er für seine Züchtungen in der Baumschule der Familie nutzen möchte, wird man mit einer Fülle von Informationen zu diesem geheimnisvollen Königreich, seinen Bewohnern und der Vegetation des Landes bedacht.
Als Teeliebhaberin habe ich auch sehr die Kapitel mit den detaillierten Beschreibungen von Darjeeling und der Teeplantage der Whitewaters genossen.    
Gerade die Anfänge des Romans spielen in einer sehr bewegten Zeit. In Indien findet ein Umbruch statt; Mahatma Gandhi propagiert den gewaltfreien Aufstand und setzt sich für die Unabhängigkeit Indiens ein. Viele englische Plantagenbesitzer stehen vor dem Ruin und müssen sich neu orientieren. Die gesamte politische Situation macht sich auch in Kathryns Leben bemerkbar und beeinflusst ihre Entscheidungen.
Nicht immer bleibt die Handlung so faszinierend „schön“, denn der Roman bezieht auch die Jahre des zweiten Weltkriegs mit ein, und man wird Zeuge, wie es den Protagonisten während dieser Zeit ergeht und mit welch dramatischen Verlusten und Problemen sie klar kommen müssen. Auch diese Abschnitte sind sehr authentisch und bewegend geschrieben. Man begleitet die drei Familien, um die sich der Großteil der Handlung dreht, bis ins späte 20. Jahrhundert, wo sich der Kreis schließt und alle bis dahin auftauchenden Fragen erschöpfend geklärt werden. Der Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, ist sehr geschickt angelegt. Immer taucht am Ende eines Kapitels eine Frage auf oder es geschieht etwas, das die Spannung weiter aufbaut, so dass man es kaum erwarten kann, der Lösung nahe zu kommen. Je weiter sich der Roman dem Ende zu neigte, umso stärker hat er mich gefesselt und berührt, und nicht nur einmal hatte die Autorin noch eine unverhoffte Überraschung parat.  

Nachhaltig beeindruckt haben mich die intensiven Pflanzenbeschreibungen. Ich habe mich regelrecht anstecken lassen und sehe Rhododendren nun mit ganz anderen Augen, denn die Vielfalt, die sich innerhalb dieser Pflanzengattung erschließt, ist faszinierend. Wem es wie mir geht, wer sich gerne ausgiebiger mit diesen wunderschönen Gewächsen befassen möchte, sollte auf der Website von Sylvia Lott vorbei schauen, denn dort gibt es viele bezaubernde Fotos der filigranen und vielfältigen Rhododendronblüten. Nur schade, dass die „Geruchs-Fotografie“ noch nicht erfunden ist, denn nur allzu gerne würde man auch den betörenden Duft schnuppern und sich davon in die Welt Darjeelings und Sikkims versetzen lassen. Sicher werde ich in nächster Zeit öfter dabei ertappt werden, dass ich an allen Rhododendren schnuppere, die ich irgendwo entdecke, immer in der Hoffnung, dem Duft der „Rose von Darjeeling“ nahe zu kommen. Aber zumindest eines hat meine Gedankenreisen in Kathryns Welt hervorragend unterstützt: Ich habe während des Lesens jede Menge zart-aromatischen Darjeeling-Tee genossen.



2 Kommentare:

  1. Das hört sich wunderbar an! Ich dachte zuerst es sei das Buch von Nicole Vosseler "Der Himmel über Darjeeling" ;) Die Titel sind sich ja sehr ähnlich und das Buch habe ich bereits gelesen....dieses hier aber nicht. Und Indien fasziniert mich schon immer....also...wieder einmal ein Buch für meine Wunschliste....die ja gar nicht lange ist ;)
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina, "Der Himmel über Darjeeling" subt auch schon bei mir. Darf ich deinem Kommentar entnehmen, dass dir der Roman gut gefallen hat? Ich bin schon gespannt darauf, brauche nur noch Zeit, ihn endlich zu lesen. Tja und das Problem mit der Wunschliste kennen wir ja zur Genüge ;-)
      Liebe Grüße
      Susanne

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