Samstag, 29. Dezember 2012

Das kastilische Erbe - Ulrike Schweikert



Die Münchner Journalistin Isaura Thalheim wird fast jede Nacht von seltsamen Träumen heimgesucht. Darin fühlt sie sich weit in die Vergangenheit versetzt und sieht immer wieder unbekannte, rätselhafte Frauen. Sie kann ihre Träume weder einordnen noch deuten, aber als sie eines Tages in einem alten Buch das Bild einer schönen Spanierin entdeckt, fühlt sie sich magisch von dem Portrait der Frau angezogen. Einen beruflichen Auftrag nimmt sie als willkommenen Vorwand, weiter in diese Richtung zu forschen und sich mit der spanischen Geschichte zu befassen. In einem Antiquariat findet sie ein weiteres Buch, dessen Verfasserin sich „La Caminata“ nennt.  Isaura ist fasziniert von der Geschichte. Kurz darauf erhält sie die Nachricht über eine Erbschaft von einer ihr unbekannten Großtante in Spanien. Gerne möchte sie das Berufliche mit dem Privaten verbinden und gemeinsam mit ihrem Mann nach Kastilien reisen, denn sie sieht hier auch eine Gelegenheit, ihre Ehe  zu retten, die in einer Krise steckt. Ihre Hoffnung wird zerstreut, als sie erfährt, dass ihr Mann eine Geliebte hat. Enttäuscht und verbittert tritt Isaura die Reise nach Tordesillas alleine an. In Spanien erwarten sie ein baufälliges Anwesen, ein herrenloser Kater und der väterliche alte Anwalt ihrer Großtante. Trotz ihrer persönlichen Probleme fühlt sie sich sehr schnell wohl und heimisch in dem geerbten Haus. Sie versucht, zur Ruhe zu kommen und denkt viel über ihre aktuelle Lage nach. Auch den alten Band der Caminata hat sie mitgebracht und taucht nicht nur in ihren Träumen immer wieder in die Vergangenheit, sondern ist bald völlig im Bann der Geschichte, die das Buch erzählt. Bald erkennt sie, dass die Ereignisse der letzten Zeit nicht auf Zufällen beruhen, sondern dass es eine rätselhafte Verbindung zwischen ihr und der Caminata geben muss.
Zusammen mit Isaura unternimmt der Leser eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit. Diese Handlungsabschnitte, die im 15. Jahrhundert in Spanien spielen, nehmen den größeren Teil des Romans ein, und man lernt Jimena, Teresa und Beatriz kennen, die als Hofdamen im Dienst von Isabel von Kastilien stehen und dieser von Jugend an freundschaftlich verbunden sind.

Anfangs ist mir der Wechsel zwischen den Zeiten nicht ganz leicht gefallen.  Jimenas Leben in der Vergangenheit mit Isauras Anteil an der Geschichte in der Gegenwart in Einklang zu bringen, ist mir erst nach und nach gelungen. Der Bezug zu den Protagonisten hat sich langsam aber stetig entwickelt. Bald war ich jedoch von der geheimnisvollen Geschichte der Caminata fasziniert. Man erfährt viel über die damalige Zeit und das Machtgerangel um die Thronfolge. Die historischen Tatsachen sind sehr gründlich recherchiert und detailgetreu wiedergegeben. Ihre erdachten Charaktere hat die Autorin sehr harmonisch und nahtlos in die Geschichte eingebunden und sich dabei reale, manchmal fast unglaubliche Begebenheiten zunutze gemacht, um ihre Helden agieren zu lassen. Dabei ist auch eine große Portion Magie in die Handlung eingeflossen. Das Ende des Romans ist so konzipiert, dass man sich eine Fortsetzung wünscht und die Hoffnung hat, noch offene Fragen dann beantwortet zu bekommen. Fragen hatte ich am Schluss noch einige, und ich denke, man darf gespannt sein, in welche Richtung sich die Geschichte weiterhin entwickelt. Soviel mir bekannt ist, wurde „Das kastilische Erbe“ als erster Teil einer Trilogie angelegt, und so besteht eine berechtigte Hoffnung, demnächst noch weiter am Leben der Protagonisten teilnehmen zu können. Ich freue mich darauf.


Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Blanvalet Verlag.

7 Kommentare:

  1. Schöne Rezi! Mir hat das Buch auch super gefallen und ich warte schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung.
    LG Isabel

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    1. So geht es mir auch Isabel! Ich hoffe, die Fortsetzung lässt nicht zu lange auf sich warten.

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  2. Liebe Klusi,

    vielen Dank für die super Rezension. Sie macht richtig neugierig auf das Buch, das sich zudem wunderbar zum Lesen für die Challenge Deutschsprachige Autoren 2013 eignet. Hättest du nicht Lust, an der Challenge teilzunehmen? Ich würde mich sehr freuen. :)

    http://herzbuecher.blogspot.de/2012/12/challenge-deutschsprachige-autoren-2013.html

    LG, Sylvia

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    1. Danke für deinen Hinweis, liebe Sylvia. Ich werde mir die Challenge mal näher ansehen, ob sie für mich geeignet ist.
      LG
      Susanne

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    2. Vielen Dank und alles Gute für 2013!

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  3. Das klingt richtig gut! Die Bücher von Ulrike Schweikert mag ich sowieso sehr gerne. Das wird bestimmt irgendwann meins!!!

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    1. Ja, ich lese die Bücher von Ulrike Schweikert auch sehr gerne, besonders die historischen Romane haben es mir angetan.
      LG
      Susanne

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