Samstag, 2. Januar 2016

Sehnsucht nach Zimtsternen - Katrin Koppold


Lilly lebt mit ihrem Mann Torsten in einer komfortablen Wohnung mitten in Schwabing. Sie scheinen eine glückliche Ehe zu führen, bis Torsten Lilly eines Tages, ohne Vorwarnung, wegen einer anderen Frau verlässt.
Zurück bleibt eine völlig verstörte, unglückliche junge Frau mit Schlafstörungen und einigen Pfunden Übergewicht. Von einem Tag auf den anderen ist ihre kleine Welt zusammengebrochen, und es dauert eine Weile, bis sie sich aufrafft und ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt.
Gerade als sie beschließt, sich künftig von „Prinzen“ fernzuhalten und lieber auf „Frösche“ zu setzen, kommt es plötzlich zu einem Männerüberschuss im ihrem Leben. Da ist einmal Jakob, der nervige Untermieter, der ein reges Liebesleben hat und die Frauen reihenweise vernascht. In der Wohnung nebenan zieht ein neuer Mieter ein. Günther ist ein richtiger Schönling, und Lilly nimmt gleich bei der ersten Begegnung mit ihm ungewollt Tuchfühlung auf. Dann erfährt die Unglückliche, dass sie auf der bevorstehenden Hochzeitsfeier ihrer Schwester Helga ihre Jungmädchenliebe wieder treffen wird, denn Anton, der während ihrer Schulzeit in die gleiche Klasse ging und ihr damals das Herz gebrochen hat, ist ebenfalls zur Hochzeit eingeladen.
In der folgenden Zeit hat Lilly alle Hände voll zu tun, ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken und ihre Zukunft zu planen. Dabei wird ihr bewusst, dass man nicht unbedingt ein Ziel haben muss, sondern dass es manchmal reicht, einfach den nächsten Schritt zu kennen.

„Sehnsucht nach Zimtsternen“ ist der dritte Teil von Katrin Koppolds Sternschnuppen-Reihe, und auch diesmal dreht sich die Handlung um eine der vier Baum-Schwestern. Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit den Hauptpersonen aus den ersten beiden Bänden.
Anfangs wirkt Lilly etwas naiv. Sie fällt aus allen Wolken, als ihr Mann Torsten sie vor vollendete Tatsachen stellt, dass er sie verlassen wird. Ihr Selbstwertgefühl ist nicht sonderlich ausgeprägt. Erst mit der Zeit, wenn man sie besser kennen lernt und mehr über ihr bisheriges Leben erfährt, kann man viele ihrer Handlungen und Gedankengänge besser nachvollziehen. Nicht nur die Trennung von Torsten macht ihr zu schaffen, sondern das Schicksal hat noch einige weitere unangenehme Überraschungen für sie bereit. Aber Lilly wächst an ihrem Problemen und meistert sie mit Herz und Verstand. Dabei verläuft nicht immer alles geradlinig, und Lilly wird immer wieder mit unvorhergesehenen Wendungen konfrontiert, die ihre Pläne durcheinander werfen.

Lillys Geschichte ist ebenso fesselnd erzählt wie schon die beiden Vorgängerbände. Katrin Koppold trifft immer den richtigen Ton und die ideale Balance zwischen dramatischen und harmonischen Szenen. Die Bilder, die beim Lesen im Kopf entstehen, könnten jederzeit aus dem wahren Leben gegriffen sein, denn wie in der Realität, so gibt es auch bei den Protagonisten viele Unwägbarkeiten, und die Bandbreite der Emotionen, die hier frei werden, ist groß und facettenreich. Hier ist nichts einseitig, denn es werden sowohl traurige Erfahrungen der Beteiligten thematisiert, aber es gibt auch immer wieder Glücksmomente. Besonders gefällt mir, dass sich die vier Schwestern so gut verstehen und immer füreinander da sind. Und so ist auch Lilly mit ihren Problemen nicht allein, sondern findet Unterstützung innerhalb der Familie.
Obwohl der Titel und auch das Cover winterlich anmuten, spielt die Geschichte im Sommer, und doch hat es durchaus einen Grund, wieso dieses Buch „Sehnsucht nach Zimtsternen“ heißt. Der Zusammenhang wird man beim Lesen des Romans klar.

Ein Buch aus der Sternschuppen-Reihe zu lesen ist wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten, und mögen die Baums auch manchmal ein wenig chaotisch wirken, so sind sie doch allesamt liebenswert und menschlich, mit ihren kleinen Macken und Schwächen.

Ich habe auch diesen Roman wieder mit großem Vergnügen gelesen und freue mich auf den im Frühling erscheinenden vierten Teil, wo es hauptsächlich um Lillys Zwillingsschwester Mia gehen wird.







Alle vier Bände der Sternschnuppen-Reihe:


2 Kommentare:

  1. Liebe Susanne,
    ich habe das Buch bereits gelesen und sollte endlich Band 4 lesen (ich habe alle Ausgaben direkt von der Autorin BEVOR der Rowohlt Verlag die Bücher in sein Programmm aufgenommen hat). Der Jänner ist allerdings schon voll bei mir! Ja, selber schuld...ich weiß! ;)
    Ich mag die Bücher von katrin Koppold total gerne und bin schon gespannt auf "Hoffnung auf Kirschblüten"
    Alles Liebe
    Martina

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  2. Huhu Susanne,
    vielen Dank für diese Rezension!! Denn die Reihe kannte ich bisher noch gar nicht, aber zuerst bin ich durch die hübschen Cover gerade an deiner Rezi hängen geblieben und nachdem ich die gelesen habe, landete Teil 1 auf meiner Wunschliste. Echt super! Du hast mich echt neugierig gemacht.

    Alles Liebe, Nelly

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