Montag, 11. Januar 2016

Kriminelle Weihnachten auf den Nordseeinseln - Ella Theiss (Hrsg.)


Wie der Titel schon verrät, befinden sich in diesem etwas anderen Weihnachtsbuch 17 Kriminalgeschichten verschiedener Autoren, gesammelt von der Herausgeberin Ella Theiss, und alle diese Geschichten spielen auf einer der Nordseeinseln. Lediglich die letzte Geschichte spielt auf dem Festland, im Norden Deutschlands. Wo die einzelnen Erzählungen jeweils handeln, das steht im Inhaltsverzeichnis dabei.
Ich finde es immer schwierig, eine Anthologie zu bewerten, denn da hat man ja meist eine sehr bunte Mischung an Kurzgeschichten, und jede ist anders und individuell. Man entdeckt beim Lesen Storys, die einem gut gefallen und andere, mit denen man vielleicht nicht so viel anfangen kann, und man kann sie nicht alle über einen Kamm scheren.
Ich entschloss mich daher, jede Geschichte für sich zu bewerten, wie sie mir gefallen hat, und so habe ich dann einen Durchschnittswert von 4,5 Sternen herausbekommen und auf fünf Sterne aufgerundet, ein toller Schnitt für ein schönes Buch, wie ich finde.

Aber nun hier zu den einzelnen Geschichten mein persönlicher Eindruck:

  1. Die Helgoländer Weihnachtsgesellschaft
    Hintergründig, mit offenem Ende, was hier aber gut passt. Eine gute Geschichte für „Gedankenspinner“ ****
  2. Rien ne va plus
    So makaber und raffiniert ausgeklügelt, dass ich am Ende fast lachen musste, in Anbetracht der Skurrilität *****
  3. Keine Tafelrunde auf Hooge
    Die Geschichte liest sich sehr vergnüglich, unterhaltsam und ein wenig mystisch, denn es gibt diverse Anspielungen auf „Die Nebel von Avalon“. Aber man versteht die Pointe auch ohne diesbezügliches Insiderwissen. *****
  4. Die entführte Maria
    Amüsant geschrieben und überraschend, was die Verknüpfungen angeht, die sich ergeben. Aber ich fand die Gedankengänge des Ermittlers etwas verwirrend, und seine Schlussfolgerungen haben mich verblüfft. ****
  5. Die Fuge
    Eine rätselhafte, auch ein wenig mystische Geschichte, deren Ende ich leider nicht so ganz verstanden habe bzw. bei der ich das Gefühl hatte, da fehlt noch etwas. ***
  6. Alle Jahre (nie) wieder
    Wenn eine Schwiegermutter zur Plage wird. Amüsante Geschichte mit tragischem Ende. ****
  7. Alle Neune auf Norderney
    Handfeste, kurzweilig geschriebene Kriminalgeschichte, aber mir haben hier ein wenig Spannung und Überraschung gefehlt, den die Handlung war für mein Empfinden frühzeitig vorhersehbar. ****
  8. Strandkorb 7007, mit der Lizenz zum Sterben
    Witwe betreibt auf Juist Trauerbewältigung, weil sie hier immer mit ihrem verstorbenen Mann Urlaub gemacht hatte. Wie sich die Dinge dann entwickeln, ist verblüffend, mit spektakulärem Ausgang. *****
  9. Der Weihnachtsretter
    Ein Dieb auf Baltrum zwecks Weihnachtsentzug – sehr vergnüglich zu lesen *****
  10. Nicht ohne meinen Papa
    Raffiniert eingefädelt, eine super Geschichte, obwohl man ab der Mitte bereits erahnen kann, worauf die Sache hinausläuft. *****
  11. Weihnachten bei Oma
    „Weihnachten rockt“ oder: Da werden Weihnachtstraditionen eisern verteidigt. - Gut geschrieben und spannend zu lesen. *****
  12. Time to say Goodbye
    Von der Gefahr, sich an geistigem Gut zu bereichern, das einem nicht gehört. Durchaus nachvollziehbar, mit einer plausiblen Lösung. *****
  13. Stille
    Handelt von einer zerrütteten Ehe und den Folgen der Garstigkeit. Eine faszinierende Geschichte. *****
  14. Moppe und Kloppe
    Scheinbar bin ich für derartige Geschichten zu arglos. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die „Auflösung“ richtig verstanden habe, denn irgendwie blieben mir die Beweggründe schleierhaft. ***
  15. Das letzte große Ding
    Zwei Freunde planen den letzten großen Coup, eine Geschichte mit überraschender Wendung, toll gemacht und amüsant zu lesen. *****
  16. Ein Steuerfahnder auf Wangerooge
    Seemannsgarn auf Wangerooge? Das nennt sich wohl dann eher „Inselgarn“, eine Geschichte zum Schmunzeln. ****
  17. Warnung
    Von einem Täter mit Weihnachtsmann-Phobie – Humorvoll und ein wenig makaber. *****

Wie bereits oben an entsprechender Stelle erwähnt, sind zwei Geschichten dabei, bei denen sich mir das jeweilige Motiv nicht erschlossen hat. Irgendwie stand ich da wohl auf der Leitung. ;-)
Aber der Großteil der Geschichten hat mich gut bis sehr gut unterhalten, und das Büchlein bietet abwechslungsreiche Lektüre für die dunklen, kalten Monate des Jahres.



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