Dienstag, 8. Dezember 2015

Tochter des Drachenbaums - Susanne Aernecke





Klappentext:
Eine geheimnisvolle Verbindung zwischen zwei Frauen, die in verschiedenen Jahrhunderten leben, wird der Schlüssel zu einem Heilmittel, das die Welt verändern kann.

Iriomé ist die letzte Heilpriesterin der Kanaren und hütet das Geheimnis des ewigen Lebens. Als die Spanier ihre Heimatinsel erobern, wird sie nach Cádiz verschleppt. Von der Liebe ihres Lebens verraten, gerät sie in die Fänge der Inquisition, die ihr das Geheimnis entreißen will.

Romy ist Ärztin und wird von rätselhaften Träumen auf die Kanareninsel La Palma geführt, wo sie das ultimative Heilmittel in einer Grabkammer entdeckt. Sie will es der Menschheit zur Verfügung stellen und gerät in die Fänge der Pharmaindustrie. Erst als Romy sich langsam ihres früheren Lebens bewusst wird, erkennt sie, dass nur die Liebe sie retten und Iriomés Geheimnis bewahren kann.

Mein Eindruck:
Die Rahmenhandlung um Romy spielt in der Gegenwart. Die Heilerin, mit der die junge Ärztin eine geheimnisvolle Verbindung hat, lebt Ende des 15. Jahrhunderts. Als Iriomé von ihrer Heimatinsel fliehen muss, verschlägt es sie nach Spanien, und sie gerät dort auch in Gefahr, als Hexe angeklagt zu werden, denn sie besitzt ein starkes Heilmittel, das so mancher für sich beanspruchen möchte, obwohl es als heidnisch verrufen und den Menschen unheimlich ist.

Mit Hilfe von Amakuna, dem heilkräftigen Pilz, fällt Romy immer wieder in Trance und begibt sich auf eine Zeitreise zu den Guanchen, den Ureinwohnern der Kanaren. Während dieser Reisen in eine andere Zeit wird ihr bewusst, wie gefährlich das Geheimnis um Amakuna ist, und sie muss erkennen, dass auch sie selbst sich in Gefahr befindet.

Die Passagen des Romans, die im 15. Jahrhundert spielen, waren sehr beeindruckend. Man erlebt quasi den Untergang eines alten Volkes, das der gewaltsamen Eroberung durch die Spanier zum Opfer fiel. Es wirkt alles sehr gründlich recherchiert, und man erfährt viel über die Guanchen, ihre Sitten und ihr Schicksal.

Von den Kanaren geht es nach Spanien. Hier erlebt man die Endphase der Reconquista und ihrer Auswirkungen, denn die Spanier wollen keine Andersgläubigen in ihrem Land dulden. Der Roman vermittelt sehr eindrucksvolle Bilder aus dieser Zeit.

Nicht so gut konnte ich mich mit dem Handlungsstrang in der Gegenwart anfreunden. Romy ist eigentlich eine sehr sachliche Persönlichkeit, und wie sie es einfach so hin nimmt, dass sie mit Hilfe des magischen Pilzes eine Verbindung in die Vergangenheit knüpfen kann, das ging mir alles etwas zu schnell und zu glatt. Romy akzeptiert Amakuna von Anfang an und stellt seine Wirkung kaum in Frage. Sie nimmt vieles zu selbstverständlich hin. Wie sie mit dem Pilz und den Informationen darum umgeht, wirkte auf mich etwas leichtsinnig, aber die Auswirkungen ihres Fundes waren wiederum glaubhaft, denn wenn man sich vorstellt, es würde ein Allheilmittel gefunden, wäre dies das Ende der Pharmaindustrie. Dass diese mit allen Mitteln verhindern möchte, dass dieses starke Heilmittel an die Öffentlichkeit geraten und allen Menschen zugänglich sein könnte, kann man sich nur allzu gut vorstellen.

Nicht so ganz glücklich war ich damit, dass viele Charaktere ein Pendant in der Vergangenheit haben und sich idealerweise in der Gegenwart wieder treffen. Das hat mir alles etwas zu nahtlos funktioniert.

Obwohl es ein paar Längen gibt, ist der Roman insgesamt spannend und gut erzählt. Das Ende bleibt in mancher Hinsicht offen, denn die Amakuna-Saga geht weiter. Wer mehr darüber wissen möchte und ausführlichere Informationen zu den Hintergründen sucht, findet dies alles auf der Website der Amakuna-Saga.



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