Mittwoch, 27. Februar 2013

Die Flügel meines Vaters - Milena Agus



Klappentext:
Ihre Nachbarn nennen sie "Madame", weil sie alles Französische so liebt. Man wundert sich, dass sie mit ihrem kleinen Hotel und dem Obst- und Gemüseanbau lieber arm bleibt, obwohl ihr die Bauherren der Touristendörfer lukrative Angebote für ihr traumhaftes Grundstück am Meer machen. Doch Madame ist zufrieden mit ihrem bescheidenen Leben in der sardischen Macchia, zufriedener jedenfalls als ihre Hotelgäste, denen sie mit etwas Magie das Leben zu verschönern versucht. Wenn nur der ständige Liebeskummer nicht wäre, unter dem sie leidet! Doch auch auf Madame wartet irgendwo das große Glück - davon ist ihre junge Freundin, die Erzählerin dieser Geschichte, überzeugt. Zur Not muss man der Glücksgöttin eben mit etwas Magie nachhelfen...

Mein Eindruck:
Der Anfang war verheißungsvoll. Die Ich-Erzählerin, ein junges Mädchen, schildert die sardische Landschaft, das Meer und die Atmosphäre sehr ansprechend. Auch die Menschen der Nachbarschaft beschreibt sie. Hauptsächlich richtet sie dabei ihre Aufmerksamkeit auf „Madame“, die ein kleines Hotel nebenan betreibt. Auch Träume und Phantasien spielen in den Ausführungen des Mädchens eine große Rolle.
Allerdings konnte ich mich nicht damit anfreunden, wie die gerade mal Vierzehnjährige sich über Madame äußert. Sie plaudert einerseits kindlich-naiv, wobei hier ihr detailliertes Wissen über Madame’s Liebesleben so gar nicht ins Bild passt, denn ihre Beobachtungen haben etwas Spannerhaftes. Die Hotelbesitzerin wiederum erscheint ziemlich einfältig, was ihre Handlungen und Äußerungen angeht. Ihre frivole Art Männern gegenüber lässt sie wohl alles andere finden, außer dem wahren Liebesglück. Einzig ihren Entschluss, das wertvolle Land und ihr Hotel nicht an die Bauherren zu verkaufen, welche eine große Ferienanlage auf dem Grundstück errichten wollen, konnte ich gut nachvollziehen.
Leider muss ich sagen, dass der Roman für mich eine herbe Enttäuschung war. Insgesamt konnte mich der Erzählstil nicht überzeugen. Mit den Charakteren bin ich durch die Bank nicht warm geworden und habe mich in ihrer Gesellschaft nicht wohl gefühlt. Fast alle erscheinen in irgendeiner Weise unvernünftig, mit einem ausgeprägten Hang zur Dramatik.
Schon das ansprechende Cover entpuppte sich als irreführend, denn Lavendel, wie er so reichlich und üppig auf dem Umschlagfoto abgebildet ist, sucht man im ganzen Roman vergebens.




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