Sonntag, 8. Januar 2012

Beutewelt - Alexander Merow




Der Roman spielt im Jahr 2028. Es herrscht eine totalitäre Weltregierung; alles wird genau geregelt und überwacht. Privatsphäre gibt es fast nicht mehr, die Menschen werden nur noch mit einer Nummer registriert. Frank Kohlhaas, der Bürger mit der Nummer1-564398B-278843, ist ein eher unscheinbarer Zeitgenosse, der in einem Stahlwerk arbeitet und ein ziemlich trostloses Leben führt, bis er eines Tages mit dem Gesetz in Konflikt kommt. Es ist nur eine Kleinigkeit, die sich der junge Mann zu Schulden kommen lässt, aber es bringt ihn, nach einem automatisierten Gerichtsverfahren, in eine Gefängnisanstalt mit einem völlig neuartigen, ausgeklügelten System, die Inhaftierten zu „bessern“. Viele Monate ist Frank dort, isoliert in einer so genannten „Holozelle“, einer unerbittlichen Gehirnwäsche ausgesetzt. Als er in ein anderes Gefängnis verlegt werden soll, geschieht etwas, das Franks Leben grundlegend verändert.

 

In dem Roman „Beutewelt“ zeichnet Alexander Merow das reinste Schreckensszenario von einer nicht allzu fernen Zukunft. Seine Schilderungen sind zum Teil sehr drastisch, und man kann sich nur von Herzen wünschen, dass die Realität nicht annähernd so aussehen wird. Nicht alles war für mein Empfinden einleuchtend und realistisch, es gibt einige Situationen, die mir doch recht unglaubwürdig erschienen. Auch blieben mir die Protagonisten allesamt fremd, was an dem sehr nüchternen, emotionslosen Schreibstil lag. Aber das Gesamtbild war dann doch recht stimmig, denn anders könnte man diese Welt gar nicht beschreiben.
Dystopien gehören normalerweise nicht zu meiner Lieblingslektüre, und trotzdem (oder auch gerade darum) hat mich die Geschichte gefesselt, denn diese Vision der politischen Weltlage, in naher Zukunft, bietet viel Stoff zum Nachdenken. Die beklemmende Atmosphäre wird hier schonungslos und in aller Deutlichkeit ausgemalt.



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