Freitag, 8. Juli 2011

Schon verliebt, Rosenblüte? - Dagmar Geisler


Immer wenn sie mit ihrer Cousine Ella zusammen ist, fühlt sich Jule völlig unscheinbar und unattraktiv. Die Verteilung der Geschenke, welche ihre Tante von einer Orientreise für die Mädchen mitbringt, bestätigt diese Einschätzung. Während Ella ein tolles Outfit aus Seide, in der Farbe des Sonnenuntergangs, geschenkt bekommt, welches ihre Schönheit noch unterstreicht, erhält Jule eine antike Flasche, mit der sie so gar nichts anfangen kann. Enttäuscht stellt sie das Gefäß ins Regal und vergisst es.

Als dann plötzlich ein wildfremder, sehr gut aussehender Junge in ihrem Zimmer auftaucht, der sie „Rosenblüte“ nennt und ihre Kleidung kritisiert, glaubt sie zuerst, einen Freund ihres jüngeren Bruders vor sich zu haben. Aber Salih, so heißt der junge Mann, belehrt sie schnell eines besseren. Er sei ein Flaschengeist, gesteht er ihr, und er setzt alles daran, seine Rosenblüte glücklich zu machen. Sein plötzliches Erscheinen bringt Jule immer wieder in Verlegenheit und in schwierige Situationen. Alle halten Salih für Jules neuen Freund, leider auch Frederik, der Junge, in den Jule schon seit einiger Zeit verliebt ist.

Verliebt habe ich mich nicht nur in Jule und die anderen Charaktere dieses Romans, sondern gleich, als ich das wunderschöne Cover gesehen, gefühlt und gerochen habe. Die ganze Ausstattung ist sehr dekorativ und liebevoll gemacht, der Umschlag teilweise mit geprägten Motiven, mit Hochglanzelementen und Golddruck. Streicht man über die erhaben gedruckten Blüten, steigt einem ein zarter Rosenduft in die Nase.

Der Roman selbst ist zauberhaft und unwiderstehlich geschrieben. Sowohl in Jules Familie als auch in ihrem Freundeskreis fühlt man sich gedanklich gleich wohl, auch wenn es etwas seltsam ist, dass keinem auffällt, wenn Salih ganz plötzlich aus dem Nichts auftaucht und genauso spurlos einfach wieder verschwindet. Überhaupt sorgt der Dschin häufig für peinliche Momente, weil er vieles nicht kennt, was für uns heute selbstverständlich ist. Seine panische Reaktion auf Autos oder sein entrüsteter Auftritt im Supermarkt, sein Versuch, sich in einer vollen Wasserflasche aufzuhalten, das und vieles mehr bringt jede Menge Spaß und Situationskomik in diese erfrischende Geschichte. Die Handlung bietet kurzweilige Unterhaltung, mit einer ausgewogenen Mischung aus märchenhaften und realistischen Elementen, gewürzt mit viel Humor, Romantik und einer kleinen Prise Lebensweisheit, die der schöne Salih aus seiner Flasche mitbringt.

Jule verändert sich im Lauf der Geschichte, sie gewinnt an Selbstbewusstsein, was sie nicht zuletzt ihrem liebenswerten Flaschengeist zu verdanken hat. Was sie alles erlebt, welche Erkenntnisse sie gewinnt und ob sie in Herzensdingen erfolgreich ist, das muss man einfach selbst lesen.

Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar

an den Loewe-Verlag


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