Sonntag, 21. Juni 2009

Die unsichtbaren Stimmen - Carolina de Robertis

Dieses Buch hatte ich als Vorab-Leseexemplar vom Fischerverlag für eine Leserunde bei den Büchereulen bekommen. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Wolke von den Eulen und an den Verlag , dass er die Exemplare zur Verfügung gestellt hat.



Inhalt:
Alles beginnt mit einem Wunder: Aus einem Baum, aus schwindelnder Höhe, fällt ein Mädchen. Man nennt sie Pajarita, „kleiner Vogel“. Aus dem verschlafenen Nest am Río Negro verschlägt es Pajarita nach Montevideo, wo sie ganz allein ihre vier Kinder großzieht.
Ihre Tochter Eva geht nach Argentinien, findet ihre große Liebe und lebt als Dichterin in den Kreisen der Bohème von Buenos Aires. Evas Tochter Salomé schließt sich den Rebellen im Kampf gegen die Militärdiktatur in Uruguay an und verschwindet für viele Jahre hinter Gefängnismauern.
Pajarita, Eva, Salomé – sie alle haben eines gemeinsam: den Hang zur Unabhängigkeit, den unbändigen Drang zu einem selbstbestimmten Leben – gegen alle Widerstände.

Die Autorin:
Carolina De Robertis wurde 1975 geboren.Sie wuchs in England, der Schweiz und Kalifornien auf. Ihre Eltern stammen aus Uruguay. Die Autorin lebt in Oakland, Kalifornien, wo sie als Autorin und als Übersetzerin arbeitete. »Die unsichtbaren Stimmen« ist ihr Debüt. Zur Zeit schreibt sie an einem zweiten Roman.

Meine Meinung: * * * *
Pajarita – Eva – Salome

… so sind die drei großen Abschnitte des Romans überschrieben. Die Geschichte handelt von diesen drei Frauen der Familie Firielli, jede stellvertretend für eine andere Generation. Fasziniert hat mich der Erzählstil der Autorin, denn er verändert sich, wie die Zeit und die Protagonisten selbst. Ist er bei Pajarita noch von magischen Momenten und mystischen Geschichten geprägt, ganz in alter südamerikanischer Tradition, wird Evas Schicksal in einer bildhaften Sprache und sehr melancholisch geschildert, manchmal distanziert, dann wieder sehr eindringlich. Bei Salome werden die Leser mit der sachlichen Schilderung einer harten Realität konfrontiert.

Das Ende wiederum ist zauberhaft und gibt dem Roman die richtige Abrundung.

Drei starke Frauen, die mit ihren Problemen wachsen, die ihre große Familie und sich gegenseitig lieben, aber trotzdem letztendlich alleine und nur sich selbst verantwortlich sind, ihre Erlebnisse vor einem packenden geschichtlichen Hintergrund, der leider in der Handlung oft ein wenig zu kurz kam. Die Autorin hat hier, mit Abstrichen, ein starkes, zum Teil autobiographisches Debüt, vorgelegt. Hat man sich erst einmal eingelesen, fesselt dieser vielschichtige Roman bis zur letzten Seite.


Auf der Homepage der Autorin gibt es ein interessantes Interview, das zeigt, dass ihr erster Roman stark autobiographische Züge trägt: Zum Interview

Und hier geht es zur Leserunde.

1 Kommentar:

  1. Mich hat das Buch bis jetzt sehr fasziniert, besonders die Sprache.
    Kann es gar nicht erwarten weiterzulesen.

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